Freitag, 16. Mai 2008
Gruß aus Livingstone
Wir sind von Johannesburg in die Waterberge gefahren und haben 2 Nächte in einem Bushmencamp zugebracht, das sehr schnuckelig lag und uns dieGelegenheit zum beschnuppern bot. Patricia und Sven sind sehr lustig und die Chemie stimmte von Anfang an, was hoffentlich im Verlaufe so bleibt. Am 2ten Abend als wir mit den Bushmen am Feuer saßen, flog Annette eine Heuschrecke ( ~10cm lang) an und krallte sich ein. Die anschließende Zeremoniebeschwörung der Heuschrecke mit glühender Kohle und in den Bushwerfen, worauf sie zum Feuer zurückkehrte, zeigte den Bushmen, dass Annette besser zu Hause anrufen sollte, da sich von ihrer Familie jemand in Schwierigkeiten befinden könnte. Tatsache war, dass Konrad an diesem Tag einen Schrittmacher implantiert bekam. Außerdem wußten die Bushmen, warum auch immer, dass ich schon mal eine Begegnung mit einer Puffotter hatte (inzwischen sind es 2, dazu aber später).Unseren ersten Reifen mußten wir auch wechseln.

Von hier fuhren wir weiter nach Botswana ins Kharma Rhinosanctuary. Der erste Kontakt für Sven und Patricia mit wilden Tieren. Wir haben neben den üblichen Gras und Blattfressern ein Breitmaulnashorn mit Jungem (Abends) und ein Spitzmaulnashorn gesehen. Begeisterung auf allen Seiten. Bei unserer Ankunft gab es am Eingang eine längere Diskussion zwischen einem Deutschen Ehepaar, das keine Campsite mehr bekam und dem Manager. Die Kernaussage war, dass es unmöglich ist wenn man vor einem Chalet campt, dass man dann das Chalet bezahlen muß. Der Manager argumentierte ganz zutreffend, dass er das Chalet dann nicht mehr vermieten könne. Das Ehepaar fand es ganz unmöglich, dass auch in Afrika sich Einrichtung nicht durch Mildtätigkeit gegenüber Touristen finanzieren. Die beiden waren mit einem Merzedestruck mit münchner Kennzeichen unterwegs. Also auch Kategorie bedürftig.

Am Nächsten Morgen ging es weiter ins Gelände. Durch die Pans fuhren wir zum Kubu Island, leider war es sehr windig und bewölkt. Eigentlich hatten wir eine kleine excursion durch unsere Galaxis geplant, was wir durch Windschutzbau und gemütlichen Talk am Lagerfeuer ersetzt haben.

Am Morgen, nach einem ausführlichen Walk zwischen den riesigen Baobab, fuhren wir nach Norden weiter durch die Pfannen zu Chapmans Baobab. Ziemlich imposanter Baum (25-30m Stammumfang). Jeder, der was auf sich hielt, hat seinen eigenen Baobab, ihr wißt ja, dass wir jetzt auch einen nach uns benannt haben. Bis dahin hatten wir aber einen Pfannendurchquerung nach GPS hinter uns (feine Technik) und schon einiges an Zebras, Strausse und Antilopen ausserhalb eines Nationalparkes bewundert. Auf der Weiterfahrt zu Greens Baobab ( haben wir nicht gefunden da die Google angaben mindestens in südöstlicher Richtung abweichen) haben wir dann eine Zebraherde mit ~300 Tieren gesehen, die in östlicher Richtung migrierte. Das macht schon Laune auf mehr und das kam dann später. Zuerst haben wir mal ein leckeres Abendessen in Planet Baobab in Gweta (empfehlenswertes Camp) gehabt. Natürlich war ein großer Overlanderbus aus Namibia am Platze und 3 mal dürft ihr raten wo die Insassen herkamen. War aber nicht weiter schlimm, da alle bis auf ein Pärchen älter als wir waren ( die Armen, Mitte 20).

Am Morgen verbrachten wir ganz touristisch mit einer villagetour durch Gweta - geführt. Gweta hatte gerade eine Überschwemmung hinter sich, wobei sich ein Fluß weiter nördlich enleerte. Das Wasser brachte auch einige Fische mit nach Gweta, die jetzt fleissig geangelt werden. Wir haben auch eine "Brauerei" besucht, wo aus Melonen Alkohol gemacht wurde - schmecht so wie man es vermutet. Danach machten wir einen Besuch bei einem alten Mann, der uns die Stöckchen warf was bei mir wieder ein langes Leben ergab ( macht euerer Kinder schon mal darauf gefasst, dass ich teuer werde) und die Frage warum ich nicht Medizin studiert hätte. Das ist halt Afrika da passieren solche Dinge. Mittags fuhren wir dann Richtung Maun, wurden an einem roadblock von einem gutgelaunten Polzisten zugetextet und verblümt um ein T-Shirt aus Deutschland gebeten. Wir ignorierten die Bitte und das machte auch nichts. Am Ortsanfang von Maun ließen wir in 10Min. unseren Reifen reparieren (Schlauchechsel all inkl. 22 Pula ~ 3€). Übernachtung auf dem Audicamp.

Am nächsten Morgen brachen wir zu unserer Übernachtungstour ins Delta auf. Voll gepackt 2 Zelte, Liegematten, Töpfe, Teller und Essen für 2 Tage und 6 Leute. Die Pooler werden mitversorgt. Am Abend machten wir einen kurzen Walk zu den Hippos wo sich leider sch herauskristallisierte, dass unser Guide zwar nett war aber des Englischen nicht so ganz mächtig war. Der Abend am Feuer war dann auch entsprechend kurz. Der Morgenwalk war allerdings dann sehr ergiebig. Wir sahen mehrmals Zebras, dazwischen trafen wir auf ein balzendes Warthogpächen. Die Beiden liefen immer um einen Busch herum, er immer hinter ihr her dabei immer Klicklaute ausstoßend, dahinter liefen noch 2 Junge. Zuerst hat uns das Weibchen bemerkt, wer hätte das gedacht, und er blieb ganz irritiert stehen und überriß es aber immer noch nicht. Dann gemeinsamer Abgang. Danach haben wir noch Kudus gesehen und am Schluß noch ein paar Giraffen am Wasserloch. Fast hättte ich noch die Impalas vergessen (Entschuldigung) und den Schakal der auf dem Weg stand. Um 13:00 sollten wir eigentlich zurück gepoolt werden. Aber unsere Abreise verzögerte sich immer weiter, wie sich herrausstellte weil noch eine weitere Person mit uns abgeholt werden sollte und das später als wir geplant hatten. Wir vertrieben uns also die Zeit ein wenig am Platze. Ich stand gerade unter einem Busch um Vögel zu bebachten als es neben mir laut raschelte. Mit einem Blick zur Seite erkannte ich eine Schlange sich auf mich zu bewegen. Ich trat also vorsichtig 2 Schritte zurück um die Puffotter passieren zu lassen ( Ja ich bin jetzt kompetent), so was passiert halt in Afrika.
Die Ursache für unsere Verspätung war dann eine Amerikanerin auf einem Kurzaufenthalt in Botswana und wie sich im Gespräch ergab eine gebürtige Brockhaus (Ja -Die). Nach einer verwegenen Fahrt kamen wir dann doch noch in Maun an. Leider war es nun schon 6 pm. Wir mußten noch für die nächsten 6 Tage einkaufen und wollten dann eigentlich noch ins Kaziikini Camp weiterfahren. Da wir nicht wußten, wie lange das Vetgate davor aufhat (24h wissen wir jetzt) entschieden wir uns in Maun zu bleiben und die Einkäufe morgen zu erledigen. War dann auch defintiv relaxter. In der Nacht quälten uns die Hähne und Esel ganz fürchterlich was uns den Abschied leicht machte.

Im Moremi fing dann alles ganz relaxt an mit Impalas (Ich denke daran!!!). Später sahen wir dann ein Gnu, Zebras und viele Vögelchen (Annette übt jetzt täglich Vögel erkennen und macht gute Fortschritte). Mittagspause machten wir an einem Wasserloch und beobachteten die Moorantilopen. In der Ferne bewegten sich "Termitenhügel" (Sie entpupten sich als grasende Hippos) - Ein Idyll. Auf der Weiterfahrt entdeckten wir in einer Herde Moorantilopen ein weißes Jungtier - coooool!
Später verbrachten wir dann eine gute Stunde mit der Beobachtung von 6 Giraffen. Trinken und Hälseverknoten sowie ein paar Paarungversuche eines Jungbullen. Wie jedes Jahr erreichten wir 3rd Bridge kurz vor Sonnenuntergang. Wir waren nicht wenig erstaunt über die Baustellen die sich uns darboten. Hier wie auf allen anderen Moremicamps werden neue Waschhäuser, Rangercamps und Gates errichtet (Ratet mal wer das sponsert - wir treten aus der EU aus, wenn das so weiter geht). Die Bauarbeiter berichteten uns von einem Löwenrudel an der 4th Bridge. Leider fanden wir es nicht, dafür sahen wir rund 100 Marabus herumstehen. Zurück auf der Campsite waren unsere Freunde, die Paviane, recht friedlich. Und die Nacht, im Vergleich mit Maun, war ein Gedicht.

Ok die Löwen haben wir dann am nächsten Tag gefunden zwischen 4th Bridge und Xaxanxa, aber zuerst sahen wir viele viele Geier auf den Bäumen, das war die Stelle wo sie ein paar Tage vorher einen Riß gemacht hatten. Von einem Guide bekamen wir einen Hinweis wo die Löwen sind und das Jagdfieber erwachte. Ja wir haben sie tatsächlich beim trinken erwischt und einen guten Platz zwischen alll den Fahrzeugen gefunden. Links versuchte der Pascha eine junge Löwin zu vernaschen die zeigt im aber die Krallen und Zähne. Von Rechts kamen nach und nach 2 trächtige blutverschmierte Löwin auf um zu trinken. Und eh du guckst ist schon wieder eine Stunde um. Wir machten uns auf den Weg nach Xaxanxa. Wo sonst nette Pans waren fanden wir Seen und Wasserquerungen vor. Auf der Campsite sahen wir dann auch unsere ersten Elefanten (Ihr hattet euch vielleicht gewundert). Die Herrschaften waren heiß und machten ein wenig Stress, ist aber nichts passiert (nur Imponiergehabe). Der Abenddrive sollte eigentlich nach Deadtree Island führen was uns aber zu naß war. Dafür fanden wir unsere Löwen wieder an einem Riß.

Barbara du siehst wir haben unsere Erfahrungen schon gemacht, aber Landy ist der King!!!!!!!!!! und er kann jetzt Karate.

Normal verlief der nächste Tag. Wir fuhren über Dombo Hippopool (Hippos waren weit weg) zur Kwai campsite. Wir bauten die Zelte auf und gingen auf einen Abendrive wo wir dann noch weitere Elefanten fanden (aktueller Stand am Abend - 7). Die Nacht verlief ohne, bis Sven am nächsten Morgen irgenwas in der Pan stehen sah Schakal? Auf jeden Fall waren dann alle ausser Patrizia wach. Ein Blick durchs Fernglas machte allen Spekulationen (kurzfristig waren auch Hyänen im Gespräch) ein Ende. Sattelt den Landy, Patrizia mußte im Schlafanzug ins Auto hüpfen. Gekonnt pirschte sich Landy an ein Rudel Wildhunde (11) an. Wir folgten ihnen ein Paar Minuten bis sie uns bedeuteten, dass sie auf der Jagd seien und wir stören würden. Also zurück zum Platz und Kaffee kochen und da kamen sie wieder. Noch schnell 2 Impalas über die Pfanne gejagt während wir mit unserem Kaffee schlürften. Keinem ist etwas passiert und wir waren die einzigen, die es gesehen haben. Whoww!!!!!!

Verleichsweise war der Drive am Kwai entlang langweilig. Die Hippos waren nicht am Platz - Unverschämtheit! Dafür haben wir einen 1/2 Elefanten gesehen (die andere Hälfte war unter Wasser). Sonst war es aber wie immer Genial. Nach dem Chobe Gate war dann diesemal Halligalli, inkl. liegender Giraffen, sieht aus wie ein Badedino!! Im Savuti war nicht viel los, der Linyanti paradiesisch (Action: Elefant badete im Abenddunkel direkt vor uns, Hippos trampelten am Land rum, der Löwe war auch wieder da und keiner hat mehr als eine Stunde geschlafen - ach es ist einfach schön. Jochen hat natürlich schon mehr geschlafen, aber der schläft ja immer. Klammersatz stammt von mir, wer hätte das gedacht) und die Nacht im Ihaha ruhig. Am Abend haben wir noch eben die ersten Büffel gesehen, waren aber ein wenig nervös. Auf dem Weg aus dem Chobe, entlang der Riverfront dann noch mal Büffel, eine Herde Sabels und Partizia hatte es schon nicht mehr geglaubt eine große Elefantenherde mit gaaaaaaaaanz kleinen. Man kommt aus diesen Parks nicht mehr raus wenn man mal drin ist.
Heute noch eine ordentliche Dusche an den Fällen, aber jetzt muss ich kochen, da sonst Patrizia vom Stuhl fällt (Sven will Heilbutt - aber der ist so drauf... - mit Kapernsoße. Kudufleisch geht ihm mittelerweile auf den Geist, ist langweilig. Er hätte gerne Pudel als Begleiter, hat er vermisst. Jetzt bitte nichzt wundern... Pudelbiltong ist auch noch eine Alternative)

Wir haben übrigens eine Kobra auf dem Landydach, die wohnt da. Jetzt aber Schluss- Kochen!!!!

Ciao Joachim und Annette

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